Weiterer Höhepunkt im Tersteegen-Gedenkjahr 2019: Gedenkstein vor Petrikirche enthüllt

Bild: PR-Fotografie Köhring

Ein weiteres Highlight im Tersteegen-Gedenkjahr konnten über 100 Teilnehmer am Mittwoch, den 3. April, in Mülheim an der Ruhr erleben. Zunächst wurde mit einer Abendandacht in der Petrikirche an den 250. Todestag des weltbekannten Mülheimer Predigers, Mystikers und Kirchenlieddichter Gerhard Tersteegen erinnert. Danach wurde der mit Hilfe des Mäzens Ulrich Turck restaurierte Tersteegen-Gedenkstein vor der Petrikirche feierlich in einem Lichtermeer enthüllt. Mit dabei auch der Vorsitzende und das Vorstandsmitglied des Freundes- und Förderkreises Heimatmuseum Tersteegenhaus, Markus Püll und Hansgeorg Schiemer sowie der Kulturausschussvorsitzende Hans-Georg Hötger.

Bild: PR-Fotografie Köhring

Damit erinnert der Gedenkstein vor der Petrikirche und in der Nähe seiner Wirkungsstätte wieder an den Menschenfreund Gerhard Tersteegen.

70 Mülheimer gespannt auf Historiker Professor Kampmann

19. März 2019 – Vortrag zum Tersteegen-Gedenkjahr 2019 liefert spannende Einsichten in die Zeit des Mystikers Gerhard Tersteegen

von  Dr. Thomas Emons / Lokalkompass Mülheim an der Ruhr

„Wer kann schon im Exil sagen: Ich sehe meine Heimat“, freut sich der Vorsitzende des Fördervereins für das zurzeit noch eingerüstete und auf seine Restaurierung wartende

Den lebendigen und engagierten Vortrag verfolgten viele Mülheimer

Tersteegenhaus, Markus Püll. 70 interessierte Mülheimer sind jetzt der Einladung des Förderkreises ins benachbarte Petrikirchenhaus gefolgt, um mit dem in Mülheim aufgewachsenen Historiker Christoph Kampmann in die Lebenszeit des vor 250 Jahren in seinem Haus an der Teinerstraße gestorbenen Menschenfreundes, Predigers und Poeten zurückzuschauen.

Historiker Professor Kampmann: Der gebürtige Mülheimer beleuchtete mit interessanten Details die Lebenszeit Tersteegens

Sie hören einen lebendigen und engagierten Vortrag, der ihnen zeigt wie aktuell Tersteegens auf religiöse Toleranz und christliche Nächstenliebe ausgerichtetes Denken auch zweieinhalb Jahrhunderte nach seinem Tod ist. Christoph Kampmann, der mit dem Geschäftsführer des Freundes- und Förderkreises Tersteegenhaus, Hansgeorg Schiemer, Geschichte studiert hat und heute als Professor an der Marburger Philipps-Universität lehrt, zeigt: Tersteegens Wirken war im 18. Jahrhundert auch deshalb möglich, weil das Herzogtum Berg, zu dem auch die Herrschaft Broich gehörte, eine der wenigen multikonfessionellen Territorien im damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation war, in dem die Landesherren nicht auch die Konfession ihrer Untertanen bestimmten.

Blick ins Publikum: Volles Haus und ein Höhepunkt der Veranstaltungen zum Tersteegenjahr 2019

„Diese keineswegs konfliktfreie Erfahrung religiöser Toleranz hat den Menschen an der Ruhr auch später während der Industrialisierung geholfen, Menschen unterschiedlicher Konfessionen zu integrieren“, erklärte Kampmann. Er wies darauf hin, dass viele andere Regionen Deutschlands, abseits der Metropolen, diese Erfahrung erst nach dem Zweiten Weltkrieg schrittweise nachholen mussten.

Tersteegen-Biograph Professor Ulrich Kellermann ergänzte mit Anekdoten und Hinweisen den Vortrag

Spannend war es auch von der Denkschrift Tersteegens zu hören, mit der der Mülheimer Mystiker an den atheistischen Preußen-König Friedrich II. appellierte, seine Kriegspolitik aufzugeben und sich zum christlichen Glauben an die Unsterblichkeit der menschlichen Seele zu bekehren. Dass Tersteegen Friedrichs Einladung zu einem Gespräch ablehnte, erklärte Tersteegen-Biograf Professor Dr. Ulrich Kellermann mit Tersteegens begrenzten Französisch-Kenntnissen, mit denen er sich einem Dialog mit dem Französisch sprechenden Preußen-König nicht gewachsen gesehen habe.

Bilder: Dr. Thomas Emons

 

 

 


Wer war Gerhard Tersteegen?

von  Dr. Thomas Emons

  • 1697 Er wird 25. November als Sohn einer Kaufmannsfamilie in Moers geboren, wo er die Lateinschule besucht
  • 1713 Nach dem Tod seines Vaters muss er die Lateinschule verlassen und bei seinem Mülheimer Schwager in die Kaufmannslehre gehen. Später verdient der stets kränkelnde Tersteegen seinen Lebensunterhalt als Band- und Seidenweber
  • 1724 Nach einem Erweckungserlebnis verschreibt er sich und sein Leben in Form eines Blutsbriefes Jesus Christus.
  • 1729 Mit dem „Geistlichen Blumengärtlein“ erscheint Tersteegens Gedicht: „Ich bete an die Macht der Liebe“, das neben seinem Gedicht „Gott ist gegenwärtig“ später konfessionsübergreifend Teil des christlichen Kirchenliedgutes wird. In diesem Jahr gibt Tersteegen seinen Handwerksberuf auf und beginnt mit Hilfe seiner Förderer sein geistliches Wirken als Dichter, Prediger und Menschenfreund. Er organisiert Armenspeisungen und eignet sich heilpraktische Kenntnisse an, um auch Kranken helfen zu können. Sein elterliches Erbe stiftet er

    Postkarten-Motiv Ruhrperle Tersteegenhaus

    den Armen.

  • 1746 Er bezieht das Haus an der Teinerstraße, das wir seit 1950 als Mülheimer Heimatmuseum kennen.
  • 1769 Am 3. April stirbt Gerhard Tersteegen und wird am 6. April auf dem Kirchhof der Petrikirche beigesetzt.
  • 1775 Gegen Tersteegens Willen veröffentlichen seine Anhänger eine erste Biografie
  • 1838 Tersteegens Anhänger stiften einen Gedenkstein, der an der Petrikirche aufgestellt wird
  • 1903 Im Witthausbusch, in dem Tersteegen oft Ruhe suchte und fand, setzen seine Anhänger ihm einen weiteren Gedenkstein mit seiner weltberühmten Gedichtzeile: „Ich bete an die Macht der Liebe.“
  • 2011 Gründung des Vereins der Freunde und Förderer des Heimatmuseums Tersteegenhaus
  • 2017 Das baufällige Tersteegenhaus muss eingerüstet und restauriert werden
  • 2019 Am Tersteegens 250. Todestag wird der restaurierte Tersteegen-Gedenkstein aus dem Jahr 1838 auf dem Pastor-Barnstein-Platz aufgestellt. Der Mülheimer Theologe Ulrich Kellermann veröffentlicht eine neue Tersteegen-Biografie.

19. März 2019 – Vortrag: Deutschland in der Zeit Tersteegens

19. März 2019 – Vortrag: „Deutschland in der Zeit Tersteegens – politische und religiöse Lebenswelt(en)“

von Prof. Christoph Kampmann (Marburg)

Dienstag, 19. März, 18.30 Uhr
Petrikirchenhaus,
Pastor-Barnstein-Platz 2,
45468 Mülheim an der Ruhr

Leben und Werk Tersteegens sind vor dem Hintergrund seiner politisch-religiösen Lebenswelt zu verstehen. Beschaulich und friedlich war sie nicht. Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen standen in engem Zusammenhang mit anderen politischen Konflikten. Das galt gerade in dem politisch wie territorial sehr engmaschigen und buntscheckigen Raum an Niederrhein und Ruhr. Zugleich aber war es auch die Zeit eines Neuaufbruchs, an dem Tersteegen wesentlich beteiligt war.

Auf Einladung des Freundes- und Förderkreises Heimatmuseum Tersteegenhaus wird Professor Christoph Kampmann den Vortrag halten und einen Überblick über zentrale Strukturen sowie politische und religiöse Entwicklungen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geben. Professor Kampmann ist in Bochum geboren und lebte in seiner Jugendzeit in Mülheim an der Ruhr. Seit 2003 hat er den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Philipps-Universität Marburg.

EINTRITT frei

Quelle: www.tersteegenjahr2019.de

Deutscher Bundestag beschließt Förderung des Tersteegenhauses

Mitteilung des Mülheimer MdB Arno Klare (SPD): 500.000 € für das Tersteegenhaus

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 8.11. den Kulturetat für 2019 sowie die Projektliste des Denkmalschutzsonderprogramms VII beschlossen. Das Mülheimer Heimatmuseum Tersteegenhaus kann nun mit einer Fördersumme von 500.000 € durch den Bund rechnen. Damit ist rund ein Fünftel der zu erwartenden Sanierungskosten abgedeckt.

SPD-MdB Arno Klare: Förderung „ein Mutmacher“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Arno Klare begrüßt den Beschluss: „Das Tersteegenhaus ist ein historisches und kulturelles Zentrum in Mülheim an der Ruhr. Es ist erfreulich, dass der Förderantrag erfolgreich war. Das ist ein Mutmacher für die Mitarbeiter, Freunde und Förderer des Hauses.“

Baustelle Tersteegenhaus im Februar 2018 | Foto: Hg.Schiemer

Das nach dem evangelischen Kirchenlieddichter Gerhard Tersteegen benannte Haus ist eines der ältesten Fachwerkhäuser Mülheims. Seit seiner Rekonstruktion 1950 ist es als Heimatmuseum Standort der kulturgeschichtlichen Sammlung der Stadt Mülheim.

Quelle:
https://www.arnoklare.de/2018/11/09/500-000-e-fuer-das-tersteegenhaus/

Tersteegenhaus: Wieder Licht im Tunnel ?

Die Sicherungsmaßnahmen durch ein Spezialgerüst zur Abstützung der Fassade und der Auflasten des Daches sind abgeschlossen.

Ergänzende Schadstoffuntersuchungen wurden durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar in Teilen eine Schadstoffsanierung erfolgen muss, jedoch nicht in einem so großen Umfang wie bisher angenommen. Daher können die Untersuchungen zum Schadensbild der Konstruktion des Tersteegenhaus zum Teil parallel erfolgen. Diese Arbeiten wurden im Juni begonnen. Derzeit werden weiter umfangreiche Untersuchungsmaßnahmen im Bereich des Nordgiebels vorgenommen womit auch umfangreiche Abstützungsmaßnahmen im Gebäudeinneren erforderlich werden. Untere Denkmalbehörde und die Bezirksregierung sind hier direkt eingebunden.

Die Entsorgung der schadstoffhaltigen Bauteile wird derzeit vorbereitet (Erstellung Leistungsverzeichnis, Angbebotsanfragen u. Beauftragung folgen), die Ausführung soll nach Abschluss des Vergabevorgangs im September stattfinden.

Die genaue Festlegung der Sanierungsmaßnahme und des –Umfanges kann aber erst nach Abschluss der erforderlichen Untersuchungen erörtert werden und muss im Vorfeld mit den Denkmalbehörden abgestimmt werden.

Antrag auf Fördermittel gestellt

Für die Maßnahmen zur denkmalgerechten Schadensanalyse wurde fristgerecht ein Antrag auf Gewährung einer Landeszuwendung – Denkmalförderung – gestellt. Aufgrund von weitergehenden Erkenntnissen der Schädigung des Hauses und des erforderlichen Stützgerüstes Einsturzgefahr) wurde der Antrag kurzfristig aktualisiert und umfasst einen geschätzten Gesamtaufwand von 412.600 EUR für den Bereich der denkmalgerechten Schadensanalyse. Dabei kann sich der Eigenanteil auf 206.300 EUR belaufen, wenn die maximal mögliche 50%-Förderung gewährt wird. Ein verbindlicher Zuwendungsbescheid liegt dem ImmobilienService bisher noch nicht vor.

Um im nächsten Jahr weitere Fördermittel (ggf. Bundesmittel) für die Sanierung erhalten zu können, wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde ein weiterer Förderantrag erarbeitet und fristgerecht eingereicht (BKM Mittel für Denkmalpflege – Sonderprogramm VII). Für diesen Antrag wurden überschlägig die zu erwartenden Sanierungskosten auf ca. 2,6 Mio. EUR geschätzt, wohl wissend um die Tatsache, dass vor Abschluss der Schadensanalyse und der daraus abzuleitenden Maßnahmen eine Kostenschätzung nicht als gesichert angesehen werden kann.

Quelle: Stellungnahme Städtischer ImmobilienService zum Sanierungsprojekt „Heimatmuseum Tersteegenhaus“ vom 19.09.2018

 

Tersteegenhaus wird womöglich zerlegt

Vollkommener Wiederaufbau eine Variante

Die Schäden sind so enorm, dass die Stadtverwaltung für das Tersteegenhaus in der Altstadt jetzt in Erwägung zieht, das Denkmal komplett zu zerlegen und mit allem, was an alter Bausubstanz noch brauchbar erscheint, von Neuem wieder aufzubauen.

Baustelle Tersteegenhaus im Februar 2018 | Foto: Hg.Schiemer

Das berichtete der Kämmerer jetzt im Stadtrat auf Anfrage von Markus Püll (CDU). Der Ab- und Wiederaufbau würde eine komplette Einhausung des Hauses nötig machen, so wie sie derzeit an der alten Brücke der Rheinischen Bahn für den Radschnellweg zu sehen ist.

Jüngst war das Tersteegenhaus für akut einsturzgefährdet erklärt worden. Das alte Fachwerkgebäude muss abgestützt werden. Eine Fachfirma erstellt zurzeit ein Angebot, wegen Gefahr in Verzug beginnen die Arbeiten aber schon. In Kürze soll das Haus wieder zu betreten sein. Sollte es komplett zerlegt werden, wird die Denkmalbehörde mitbestimmen, welche einzelnen der zwischenzulagernden Bauteile wiederverwendet werden sollen. Die Stadt rechnet damit, ein halbes Jahr für die „bauteilscharfe Planung“ zu benötigen. Noch einmal drei Jahre seien für weitere Planungen und den Bauablauf zu kalkulieren. „Es ist jetzt schon abzusehen, dass mit einem finanziellen Aufwand im siebenstelligen Bereich zu rechnen ist“, so Mendack. (Quelle: WAZ MH 24.02.2018)

 

Adventsmarkt 2017 in der Altstadt: Freundes- und Förderkreis Heimatmuseum wieder dabei!

Auch im für das Heimatmuseum Tersteegenhaus schwierigen Jahr 2017 sind die Mitglieder und Freunde des Heimatmuseums wieder – wie in den früheren Jahren auch – auf dem Adventsmarkt an den drei Advents-Wochenenden (ab Freitag, 01.12.2017) präsent.
Da das Heimatmuseum aber weiterhin geschlossen und nicht zugänglich ist, werden

Tersteegenhaus bei Nacht | Foto: E.Schiemer

Mitglieder und Freunde des Heimatmuseums, diesmal im „Exil“, freitags und samstags, mindestens jeweils von 17 bis 19 Uhr, in bzw. an der Holzhütte gegenüber dem Petrikirchenhaus und Tersteegenhaus anzutreffen sein. Dann sind wir in guter Nachbarschaft mit den Abi-Jahrgängen von drei Mülheimer Gymnasien, die nicht nur mit Waffelverkauf Einnahmen für ihre Abifeiern sammeln, sondern auch Partner unseres Heimatmuseums sind. Ein Bauzaun mit dem Motiv „Tersteegenhaus“ wird dabei einer der „Hingucker“ und zugleich ein guter Orientierungspunkt sein.

Zur Zeit sind Bemühungen in Gang, dass zwei Chöre  der Neuapostolischen Kirchengemeinde an den beiden Samstagen, 09.12. und 16.12., ab 17.00 Uhr, wieder öffentlich nahe am Tersteegenhaus auftreten und mit weihnachtlichen und Tersteegen-Liedern die Besucher des Adventsmarktes erfreuen.

Aufruf: Mitmachen!

Wir bitten auf diesem Weg alle Freunde des Heimatmuseums, sich für 1-2 Stunden als Ansprechpartner für die interessierten Heimatfreunde zur Verfügung zu stellen. Das wäre zugleich ein gutes Zeichen der Solidarität mit dem Heimatmuseum !

Es geht weiter! Und: Unsere beliebten Bastelbögen …

Trotz der vorläufigen Schließung des Heimatmuseums aus Sicherheitsgründen wird weiter für die Fortführung des Heimatmuseums geworben.
Während des Adventsmarktes in der Mülheimer Altstadt werden an den drei Advents-Wochenenden ab 01.12. (jeweils freitags und samstags, 17-19 Uhr) Freunde und Förderer des Heimatmuseums in einem „Holzhaus“ gegenüber dem Tersteegenhaus für eine Zukunft dieses Museums werben. Dort können auch die beliebten Bastelbögen erworben werden.

Grünbelag entfernt

„Vergrünung“ gestoppt

Danke!

Das Amt für Grünflächenmanagement hat auf Bitten des Freundes- und Förderkreises Heimatmuseum in einem Sondereinsatz die „Vergrünung“ und drohende Verwilderung an der Baustelle „Tersteegenhaus“ gestoppt.
Förderkreis-Vorsitzender Markus Püll sprach der Amtsleiterin Sylvia Waage den besonderen Dank der Freunde und Förderer des Heimatmuseums aus.

 

 

 

 

 


Foto: Hg.Schiemer

Langer Atem: Bauzäune werben …

… für den Erhalt des Heimatmuseum

Eine kleine Bewegung rund um das im April geschlossene Heimatmuseum Tersteegenhaus in der Mülheimer Altstadt war vor wenigen Tagen zu spüren: Die nicht gerade attraktiven Bauzäune wurden mit neu gestalteten Werbetafeln auf Kosten des Freundes- und Förderkreises Heimatmuseum aufgehübscht. Die Öffentlichkeit wird dabei um weitere (finanzielle) Unterstützung gebeten. Denn klar ist: Wir brauchen den langen Atem!

Nachgehakt

In der letzten Ratssitzung haben der Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises Heimatmuseum, Markus Püll, und ein weiteres Förderkreis-Mitglied, Hans-Georg Hötger, die Verwaltung nach dem aktuellen Stand der Bemühungen zur Wiedereröffnung des Heimatmuseums gefragt. Dabei gab es die Zusicherung des Stadtkämmerers Frank Mendack, mit Hochdruck einen Zeitplan für die verschiedenen Gutachten (Brandschutz, Asbest usw.) und die weiteren Schritte zur Sanierung des Heimatmuseums zu erstellen sowie den Ratsgremien und der Mülheimer Öffentlichkeit vorzulegen.

Sobald es neue Nachrichten gibt…..

Sanierung Tersteegenhaus: Verwaltung antwortet auf Fragen

Während der Sitzung des Finanzausschusses der Stadt Mülheim an der Ruhr am 29. Mai 2017 hat die Stadtverwaltung auf Nachfragen zum Thema Instandsetzung Tersteegenhaus geantwortet.

1. Wie oft und wann wurde das Gebäude in den letzten Jahrzehnten von der Bauaufsichtsbehörden überprüft?
2. Wann erfolgte dies letztmalig?
Die Baugenehmigung zur Instandsetzung des Gebäudes für das Gebäude Teinerstraße 1 wurde mit Bauerlaubnisschein vom 14.10.1946 erteilt. Das Gebäude genießt somit Bestandsschutz.
Da das Tersteegenhaus nicht als sog. Versammlungsstätte der Pflicht zur Wiederkehrenden Prüfung gemäß § 10 (1) PrüfV0 unterliegt, ist es somit dem Verantwortungsbereich der Bauaufsicht entzogen. Die Haftung/Zuständigkeit liegt daher ausschließlich beim Eigentümer des Gebäudes.
Am 25.04.2017 ist die Bauaufsicht durch den Eigentümer/ImmobilienService über die Mängel in Kenntnis gesetzt worden. Am 28.04.2017 erfolgte im Beisein mit Vertretern des Eigentümers eine Überprüfung vor Ort. Ergebnis war, dass die Nutzung des Gebäudes mündlich durch die Bauaufsicht sofort untersagt wurde. Die schriftliche Untersagung der Nutzung liegt vor.
Die weiteren notwendigen Sicherungsmaßnahmen des Gebäudes sind durch den ImmobilienService zu erarbeiten und sowohl der Bauaufsicht als auch der Unteren Denkmalpflegebehörde zur Prüfung vorzulegen.

3. Warum geschah dies nicht vor Aufnahme der aktuellen Sanierungsarbeiten ?
Aktuell war vorgesehen, die Außenfassade zu streichen und die Fenster zu überarbeiten. Diese Arbeiten sind bei der Bauaufsichtsbehörde nicht anzeigepflichtig. Vorschriftsmäßig eingebunden war allerdings von Beginn an die Untere Denkmalpflegebehörde. Diese hatte den notwendigen Sanierungsmaßnahmen zugestimmt. Zerstörerische Prüfungen, die hätten vorgenommen werden müssen, um einen solchen Schaden im Vorfeld festzustellen, werden nicht ohne Verdachtsmoment durchgeführt. Im und am Gebäude waren weder Verfärbungen zu sehen, noch konnte ein feuchter bzw. modriger Geruch im Inneren wahrgenommen werden.
Erst bei der Überarbeitung der Fenster und der Demontage der Holzlaibungen sind die Schäden am Fachwerk sichtbar geworden. Hierbei handelt es sich um Holzschwamm und Befall durch Schädlinge. Diese Holzschädlinge haben für eine komplette Zerstörung der Schwellen des Fachwerkes gesorgt. Da auf diesen Schwellen die gesamten Lasten des Hauses liegen, wurde umgehend ein Statiker hinzugezogen sowie die Untere Denkmalpflegebehörde und die Bauaufsicht informiert.

4. Wer kommt für nunmehr entstehende Mehrkosten auf ?
Nach Art. 14 Abs. 2 GG verpflichtet Eigentum und so muss der Eigentümer, sprich die Stadt Mülheim an der Ruhr/ImmobilienService für die Kosten aufkommen.
Das Fachwerkhaus ist aus dem 18. Jahrhundert und war für eine so lange Zeit weder gebaut noch konzipiert. Eine Unterhaltungssanierung ist, wenn Schäden festgestellt werden, grundsätzlich notwendig.

I.V.
Frank Mendack (Stadtkämmerer)